Pflegebett

ein Pflegebett ist ein deutlicher Eingriff in das Zuhause.

Mit einem Pflegebett veränderst Du das Aussehen des betreffenden Zimmers deutlich. Das kann dazu führen, dass die betroffene Person, die in dem Pflegebett liegen soll, sich nicht mehr zurechtfindet.

Das Pflegebett ist in der Regel nicht für die Person, die da drin liegt, eine Verbesserung, sondern die Verbesserung ist lediglich für die Pflegenden, Begleitenden, Betreuenden.

Natürlich haben die Pflegenden gerade vom Pflegedienst ein großes Interesse, dass die Arbeit möglichst rückenschonend und kraftschonend durchgeführt werden kann. Manchmal gibt es die Aussage, dass der Pflegedienst nur dann ins Haus kommt, wenn es ein Pflegebett gibt. Dann überlege, ob dieser Pflegedienst sich ausreichend an den Bedürfnissen der sterbenden Person orientiert oder woran sich der Pflegedienst sonst orientiert. Ich weiß als ehemaliger Krankenpfleger, wie wichtig eine körperschonende Haltung bei der Arbeit ist. Ich weiß aber auch als ehemaliger Bandscheiben-Patient, dass viel wichtiger eine körperschonende Körperhaltung ist, die unabhängig von der Betthöhe immer gewährleistet sein kann.

Außerdem, und das ist kein geringer Einwand, ist ein Pflegebett immer hoch, deutlich höher als ein normales Möbelbett. Sollte in der Endphase des Lebens der oder die Betroffene nicht mehr ganz orientiert sein, und vielleicht die letzte Reise zu Fuß antreten wollen, dann ist der Sturz aus einem Pflegebett (welches dann auch noch rückengerecht hochgestellt ist) deutlich folgenreicher als der Sturz aus einem flachen Möbelbett.

Wenn die im Pflegebett integrierten Gitter mit eingesetzt werden, besteht das Risiko, dass die Person, die in dem Pflegebett liegt, versucht über diese Gitter hinauszuklettern, wodurch sich die Sturzhöhe nochmals erhöht.

Alle weiteren Vorteile eines Pflegebetts, wie klappbares Fußteil oder klappbares Kopfteil, lassen sich wunderbar mit weiteren Kissen, Decken, Polstern oder Ähnlichem nachbauen.

Alternativen zum Pflegebett

Die üblicherweise in Schlafzimmern stehenden Möbelbetten sind gut geeignet, um die letzten Tage oder Wochen in dem gewohnten und ja auch gemütlichen Bett zu verbringen.

Sollte es sich gar um ein Doppelbett/Ehebett handeln, haben die Pflegenden eine einfache und unaufwändige Möglichkeit, ganz in der Nähe der sterbenden Person zu sein, und trotzdem bequem liegen, schlafen und ruhen zu können.

Manchmal möchten die sterbenden Personen im Mittelpunkt der Wohnung den Rest der Zeit verbringen. Es spricht nichts dagegen, ein einfaches Bett zu besorgen und in die Mitte des Wohnzimmers zu stellen. So können die Lieben drum herum sitzen und die sterbende Person kann weiter am Leben teilnehmen. Besser hingegen ist es, wenn das Bett an einer Wand steht. Wenn möglich achte darauf, dass es keine Außenwand ist, da diese oft Kälte abstrahlt.

Ein Matratzenlager ist bei nicht mehr ganz orientierten Personen eine Möglichkeit, einen Sturz aus dem Bett zu verhindern. Auf den ersten Blick ist ein Matratzenlager gerade für ältere Personen ein sehr ungewohnter Anblick, das ist zu berücksichtigen, wenn die Person schon geistig desorientiert ist. Dann ist es eventuell besser, vor das sonst übliche Bett eine Matratze als Fallschutz zu platzieren. Dadurch ist das Gefühl für die sterbende  Person das übliche Gefühl im eigenen Bett, für die Pflegenden ist es eine gute Beruhigung, die Landezone gepolstert zu haben.

 

Lagerung

Gerade in der letzten Phase des Lebens ist die Durchblutung oft nicht mehr sehr gut. Auch der Bewegungsdrang von Sterbenden ist mitunter nicht mehr vorhanden. So liegen sich manche Sterbenden eine rot werdende Stelle am Po, an den Schultern, an den Ellenbogen, oder sogar am Hinterkopf.

Dies gilt es zu verhindern. Der einfachste Weg wäre, die Betroffenen zu mehr eigener Bewegung zu animieren, sich öfter einmal umzudrehen, aufzusetzen und etwas ähnliches.

Das geht natürlich nur eine gewisse Zeit, dann muss das Umdrehen und Bewegen durch die Umgebenden geschehen. Hierzu sind dann viele unterschiedlich große Kissen hilfreich, am besten in einem waschbaren Kissenbezug.

Alles, was die lokale Durchblutung fördert, verhindert das Durchliegen. Wenn Du die Fersen (nach Ankündigung!) mit eiskaltem Wasser wäschst, oder den Rücken und das Steißbein mit z.B. Franzbranntwein einreibst, wenn Du den Rücken ruhig etwas kräftiger oder aber mit einem Igelball massierst, dann dienen diese Maßnahmen der Prophylaxe gegen das Durchliegen.