Nützliches

Auf dieser Seite findest Du kurze Texte, oft mit einem Verweis auf weitere Dokumente, die Dir in der jetzigen Situation weiterhelfen können.

Es ist eine Sammlung von Überlegungen und Informationen, die sich in meiner Erfahrung als hilfreich erwiesen haben.

Was gemeinsam geklärt werden sollte

Die folgenden Punkte sollten in Familien oder Partnerschaften gemeinsam besprochen werden, weil sie alle Angehörigen betreffen können.

Essen

Oft ist es nicht einfach, sich zu verständigen, wie ein Mensch, der stirbt, von den anderen noch gut genährt werden kann. Das hat sicher auch damit zu tun, dass die Kriegsgeneration immer noch das Mantra „Bloß nicht noch einmal Hungern!“ an die folgenden Generationen weitergegeben hat.

Ich habe im „letzten Kochbuch“ allgemeine Hinweise zum Essen oder Nicht-Essen aufgeschrieben.

Reden

Wie gehe ich damit um, dass das Sterben so laut im Raum steht, aber niemand weiß, wie es angemessen zur Sprache gebracht werden soll. Und was sage ich meinem Kind? Wen will ich wie ansprechen?

Ich habe einige Gedanken dazu im Text Rede-Wendungen notiert.

Und ich habe für dich und mich Kommunikationsregeln als Vorschlag aufgeschrieben.

Pflegen

Ich habe lange in der Pflege gearbeitet und habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn das Thema „Pflegebett“ aufkommt, sehr oft ein wichtiger Punkt auf dem Weg zum Sterben erreicht ist – ob das Bett nun angeschafft wird oder nicht. Und ich weiß aufgrund meiner Erfahrungen sowohl in der Klinik als auch im häuslichen Bereich einige Argumente zum Thema Pflegebett, Lagerung und ähnliches.

Hier findest Du meine Gedanken dazu.

Selbstbestimmt sterben

Checkliste „Selbstbestimmt – fängt heute an“

Diese persönliche Checkliste ist entstanden aus etlichen Jahren praktischer Erfahrung und regelmäßigem Sammeln im Internet. Ich bin kein Rechtsanwalt, von daher stellt sie keine Rechtsberatung dar, das kann und soll sie auch nicht. Die Checkliste selbst ist eine Übersicht, im Folgenden finden sich kurze Erklärungen zu den einzelnen Punkten.

Habe ich geschrieben?

Patientenverfügung

In einer Patientenverfügung bestimme ich, was mit mir im Falle bestimmter Erkrankungen oder medizinischer Zustände gemacht werden soll oder darf und auch, was nicht. Dazu kommt, wen ich von der Schweigepflicht entbinde, falls ich gerade nicht oder nicht mehr kommunizieren kann.

Vorsorgevollmacht

In einer Vorsorgevollmacht bestimme ich, wer für mich Vorsorge treffen soll in allgemeinen und in Rechtsfragen, sollte ich mich gerade nicht oder nicht mehr äußern können.

 

Betreuungsverfügung

Mit der Betreuungsverfügung bestimme ich, wen ein Amtsgericht als Betreuer einsetzen soll oder wen auf keinen Fall, sollte ich mich gerade nicht oder nicht mehr äußern können. Im Unterschied zur Vorsorgevollmacht ist hier das Amtsgericht mit eingebunden.

Testament

Ein Testament muss, solange es nicht bei einem Notar beurkundet wird, von dem/der Betroffenen handschriftlich erstellt und mit Ort, Datum und Unterschrift versehen werden. Es reicht nicht, alles mit einem PC zu schreiben und anschließend nur zu unterschreiben. Weiter gibt es keine Formvorschrift, ein Bierdeckel würde – streng genommen – reichen, wird vom Äußeren her dem Inhalt aber meist nicht gerecht. Wenn kein Testament vorliegt, gilt die gesetzliche Erbfolge.

Habe ich bestimmt?

Spirituelle Verfügung

Eine Spirituelle Verfügung kann die letzte Zeit deutlich angenehmer gestalten. Es geht nicht nur darum, ob und – wenn ja – welchen kirchlichen Beistand ich mir wünsche, sondern alles, was meinen Geist, meinen Spirit angeht.

Zum Beispiel meine persönlichen Ideen: Ich mag Schnittblumen im Zimmer nicht besonders, ich habe gerne frische Luft, ich möchte möglichst viel draußen sein.
Bei mir darf gelacht werden, wenn ich sterbe, es darf ruhig Trubel sein, man darf mich berühren, man muss nicht betreten rausgehen, wenn ich mal pinkeln muss.

Ein schönes Komplettwerk ist von Antje Grosch ihr Puzzlestück, ca 220 Seiten Gedanken und Formulare, die eben auch die NichtAmtlichen Schritte mit bedenken. Gehört für mich in diesen Abschnitt…

Totenfürsorge-
recht

Mit dem Übertragen des Totenfürsorgerechts bestimme ich, wer sich um meinen Willen kümmern soll, was die Zeit nach dem Tod angeht: Waschung? Kleidung? Welcher Ort?

Auf keinen Fall aufbahren oder auf jeden Fall noch mal zuhause aufbahren, in der roten Bettwäsche.

Bezahlen muss das dann der/die Bestattungspflichtige. Da ist sicher eine gute Absprache über die Möglichkeiten sinnvoll, und das sollte natürlich beim Schreiben der Zuweisung für das Totenfürsorgerecht auch mit bedacht werden.

Bestattungs-
verfügung

In der Bestattungsverfügung geht es darum, wie ich bestattet werden möchte: Sarg? Feuer-,  Erd- oder Seebestattung?

Welche Feier, wer soll oder darf kommen, wen möchte ich am Grab gar nicht sehen?

Die Bestattungsverfügung muss schriftlich vorliegen und unterschrieben sein, um bindend zu sein.

Habe ich geklärt?

Bankvollmacht

Die Banken wollen es immer ganz genau. So ist die Bankvollmacht nur in den Räumen der Bank und nur mit der Anwesenheit von beiden – Vollmachtgebende und Bevollmächtigte Person – einzutragen. Und beide müssen sich natürlich ausweisen können.
Hilfreich ist es, nicht für einzelne Konten, sondern für alle Bankgeschäfte die Vollmacht zu hinterlegen. Und ziemlich sinnvoll ist es auch, die Vollmacht über den Tod hinaus einzurichten. Sonst kann es nach dem Sterben des Kontoinhabers dazu führen, das erst auf einen Erbschein gewartet werden muss.

Letzte Kosten

Da viele Menschen eine finanzielle Vorsorge im Sinne einer Sterbegeldversicherung, einen Vorsorgevertrag oder ähnliches haben, sollte das mit den Bestattungskosten ja nicht schwierig werden. Oder doch? Denn – wo liegt die Police, mit welchem Institut gibt es einen Vertrag?

Oder, wenn das Prinzip Teedose die Versicherung ist – wo liegt das Geld, und wo ist der Schlüssel dafür?

Digitaler Nachlass

Durch die vielen Digitalen Konten mit den hoffentlich sicheren und einmaligen Passworten machen wir es unseren Nachkommen schwer.

Ein einfacher Weg, die Konten mit den Passworten weiterzugeben, ist eine Tabelle mit den Angaben. Im Firefox-Browser gibt es zum Beispiel im Menü den Eintrag Passwörter, es öffnet sich eine Seite, da kann ich oben rechts unter den drei Punkten die Passwörter exportieren.
Diese Liste kann ich auf USB-Stick gespeichert oder in gedruckter Form zu den anderen wichtigen Unterlagen legen. Das Passwort für den PC, die Telefonkarten-PIN und ähnliches kann ich in einem Umschlag hinterlegen und in der Vorsorgevollmacht darauf hinweisen.

Wünsche ich mir!

Letzter Anzug

Früher gehörte das Totenhemd fast mit zur Aussteuer, es hing jahrelang im Schrank und wurde immer mal wieder verschönert.
Was möchtest Du zur Aufbahrung angezogen bekommen? Ich habe neulich mit einer Familie überlegt, ob der Vater seine Richterrobe anbekommt oder doch die Cordhose mit dem gestreiften Hemd und dem Pullunder. Wir hatten keine Idee, was der Sterbende sich wünschte, und wir konnten nicht fragen.
Also: such Dir etwas aus. Und auch das Rote Ballkleid geht, auch wenn es etwas eng ist, wir sehen ja nur vorne….

Letzte Feier

Es gibt ja verschiedene Rahmenbedingungen bei so einer Feier, und die Feier ist für die Überlebenden wichtig als Merk-Mal der Veränderung und des Weiterlebens. Wenn Du aber keine Lust hast auf ein Besäufniss, dann kannst Du jetzt noch was wünschen. Hätte mein Opa Spaß gehabt an einer Feier in der Stadthalle? Seine Weggefährten haben bestimmt… Lilo wünschte eine Feier in einer bestimmten Kneipe, die es schon lange nicht mehr gab. Aber da Sie so genau beschrieben hatte, was Sie wollte („keine schwarze Kleidung“, Kaffe&Kuchen, Erinnerungen tauschen und Bücher verteilen), konnten wir trotzdem eine Ihr würdige Feier gestalten.

Letzte Lieder

Lilo wünschte sich von Karat „über 7 Brücken“, das würde ich nie spielen, viel zu schnulzig. Ich wünsche mir „Heute hier, Morgen dort“. Weniger schnulzig? Für mich ja. Und dann wünsche ich mir von Kaline ein Stück auf dem Cello. …
Oder Du richtest Dir auf Spotify eine „letzte Playlist“ ein.
Hauptsache, Du äußerst deine Wünsche, wenn Du welche hast.