Über mich
Ich bin 1959 geboren, habe nach der Schule eine Ausbildung zum Krankenpfleger gemacht, später die Zusatzausbildung zum Intensivpfleger. Fast 10 Jahre lang habe ich immer wieder beatmet, Sterben hinausgezögert, Menschen wiederbelebt. Der Fokus und das Wissen waren mehr und mehr auf Technik und Pharmakologie ausgerichtet, auf die Frage, was alles technisch möglich ist.
Dann habe ich erst einmal Abstand gesucht und etwas ganz anderes gemacht, indem ich einen IT–Service betrieben habe. Und doch war ich auch in dieser Zeit immer wieder im Kontakt zu Menschen, die mir von sterbenden Angehörigen berichtet haben, mir ihr Vertrauen geschenkt haben, mich einbezogen haben, die nach Rat und Hilfe gefragt haben.
Irgendwann habe ich eine Chinesische Medizinerin kennengelernt, und das Bild vom Mensch war plötzlich ganz neu und anders: Energie, Leere, Fülle, Wärme, Kälte, Mangel – ganz ungewohnte Kategorien, die mir viel näher waren als die eher mechanistische Vorstellung der Schulmedizin. Und dabei habe ich noch etwas anderes gelernt: Sitzen, Sein, Nicht-Wollen – wie es in der buddhistischen Philosophie gelehrt wird.
Mit dieser Haltung fühlte ich mich gut gerüstet, um mich beim APHD Hannover zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter ausbilden zu lassen, was ich anschließend 9 Jahre gemacht habe und noch mache.
Parallel dazu habe ich noch „Spiritual Care“ kennengelernt, eine aus buddhistischen Wurzeln hervorgehende Idee, wie ich mit Sterbenden umgehen kann und mit mir, wenn ich in der Begleitung bin. Und in diesem Rahmen habe ich dann mehrmals den Kurs „Deep Listening“ genossen, eine Technik des besonderen und achtsamen Zuhörens. Mit ihr kommen auch die Angehörigen in den Blick, und so habe ich auch gelernt, Trauernde zu begleiten. Außerdem habe ich etwas „Basale Stimulation“ gelernt, weil im Gegenüber ja nicht nur der Geist, sondern auch der Körper wahrgenommen werden will.
So habe ich mich glaube ich rund herum gut auf meine Arbeit als Botschafter für würdevolles Sterben vorbereitet, was nicht nur aus den Rückmeldungen für mich hervorgeht, sondern auch mich selber zu einer besonderen Art der Sterbebegleitung gebracht hat: Wie kann ich feststellen, was Du wirklich brauchst? Und was davon kann ich umsetzen?
Na, nun (Mai 2023) habe ich meine Ausbildung zur Sterbeamme/Sterbegefährte mit Zertifikat abgeschlossen. Ausserdem bin ich im Verein Alles-Anders Mitglied, um die gute Arbeit weiter zu promoten und mich mit Kolleginnen auszutauschen, was ich ausserdem über das Finde-Werkzeug Sterbekundige.de gerne mache.